Feiernde Menschen vor dem fiktiven Johann Strauss Denkmal in Wien

Die Sammlung betrachten & Cranach’s Holy Productivity

Das Foto zeigt einen Ausschnitt des Bildes "Die Heilige Sippe" von Lucas Cranach mit Frauen, Männern und Kleinkindern in historischen Gewändern
Lucas Cranach d. Ä., Die Heilige Sippe, um 1510–1512 © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien
Das Foto zeigt einen Ausschnitt des Bildes "Die Heilige Sippe" von Lucas Cranach mit Frauen, Männern und Kleinkindern in historischen Gewändern

Ausgehend von seinen im museologischen Genre des Epochenraums situierten Installationen und anderen konzeptionell verwandten Arbeiten, in denen Aspekte des Bildes, des Buches, der Skulptur, der Architektur und des Dispositivs der Ausstellung miteinander in Beziehung treten, beschäftigt sich Klaus Scherübel in seinem aktuellen Projekt mit dem Darstellungsmodus von Raum und Architektur in Verbindung mit Fragen der künstlerischen Selbstdarstellung und Strategien der Produktivität am Beispiel eines Werkes von Lucas Cranach d. Ä., einem der bedeutendsten Maler der deutschen Renaissance und Reformation.

Scherübel widmet sich konkret dem Gemälde Die Heilige Sippe (1510–1512) aus dem Sammlungsbestand der Gemäldegalerie, welches Cranach anlässlich der Heirat mit der Patriziertochter Barbara Brengbier geschaffen haben soll. Aufgrund der Ausgestaltung mit stark porträthaften Zügen zählt das Bild in der Kunstgeschichte zu den Sonderformen eines bis ins 17. Jahrhundert praktizierten Bildgegenstands: Cranach stellt darin sich selbst, seine Ehefrau und seinen Schwiegervater in den Rollen von Mitgliedern der Heiligen Sippe dar. Von der unorthodoxen Verschränkung dieser zwei Familienporträts abgesehen, in der sich religiöse Thematik mit real gesellschaftlichen Verhältnissen und Interessen überlagert, interessiert Scherübel am genannten Bild vor allem das architektonische Setting, in welches die Heilige Sippe platziert wird. Daraus ergibt sich für ihn unter anderem die Frage, ob und auf welche Weise dieses mit dem spezifischen Entstehungskontext des Bildes und der merkantilen Seite von Cranachs Bildproduktion in Verbindung zu bringen ist.

Klaus Scherübels Intervention besteht in einer spektakulären Übersetzung der architektonischen Kulisse im Gemälde in einen dreidimensionalen Bühnenraum. Weitere eigens für die Ausstellung konzipierte Werke sind in einem separaten Raum zu sehen.

Veranstaltungsort

Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste

Schillerplatz 3
1010 Wien

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