Die Cousinen
Regie: Laura N. Junghanns
Uraufführung: 31. März 2023
In einem leeren New Yorker Theatersaal führt die Ich-Erzählerin ein Gespräch mit ihrem Cousin – er ist aus dem Iran emigriert, um ein erfolgreicher Tänzer zu werden, sie, um zu schreiben. In diesem theatralen Zwischenraum begegnen sich die beiden in ihrer jeweiligen Kunstsprache, welche versucht, sich aus den persönlichen Wunden, der Flucht, der Vergangenheit, einen neuen freien Raum zu schaffen. Sie liest ihm seine Geschichte über die Zeit der Gefangenschaft vor, er führt sie über den Tanz in die Performance. Das alles geschieht auf der Bühne Amerikas, die einem das Gefühl von „living the dream“ leicht verkauft und außer Acht lässt, welcher hohe Preis dafür gezahlt werden muss. Hier werden Sprache und Bühne zum zärtlichen Kampf um Kunst als einzige Utopie, in welcher Freiheit und Verletzlichkeit möglich sind.
Nicht um des Schreibens oder Tanzens, sondern um des Singens willen hat die Sängerin und festes Ensemblemitglied Hasti Molavian mit siebzehn den Iran verlassen. In ihrem autobiographischen Soloabend Ich bin Carmen - und das ist kein Liebeslied gab sie bereits einen Einblick, was es heißt, mit sieben Jahren den Geigenkasten oder als Elfjährige ihre Stimme im Chor vor der Sittenpolizei zu verstecken. Auch für sie ist Kunst ein Kampf um Selbstbestimmung.
Aufführung in der Dunkelkammer des Volkstheaters
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- Fr. 31. Mär 2023, 20:00