Wiener Konzerthaus

Geschichten aus dem Wiener Wald

Blick auf das Burgtheater
WienTourismus/Christian Stemper
Blick auf das Burgtheater

Regie: Johan Simonis

Premiere: 18. November 2021

Die Mitte bricht weg. Die Sicherheiten, die Aufstiegsversprechen, das Selbstbewusstsein, die Ambitionen in der „Mitte der Gesellschaft" schwinden, die Radikalisierungen nehmen zu. „Abstiegsgesellschaft" ist das Signum der Zeit. Anfang der dreißiger Jahre in Wien soll Marianne, die Tochter des Zauberkönigs, der sein Scherzartikelgeschäft nur mit Mühe noch halten kann, mit dem Fleischhauer Oskar verheiratet werden, dem es noch vergleichsweise gut geht. Sie entflieht der Fusion und verliebt sich in Alfred, den Spekulanten, der bisher das Geld der Trafikantin Valerie auf den Rennplätzen Europas für sich „arbeiten" ließ. Zum Vater des gemeinsamen Kindes taugt er nicht und so versucht Marianne, als Nackttänzerin in einem Varieté ökonomische Selbstständigkeit zu erringen. Aber es gibt in dieser Welt den Ort nicht, an dem sie mit ihrem unehelichen Kind ein Auskommen finden könnte. Und so erscheint der Mord an dem Säugling als ein kollektiver Akt, der die kleine Gesellschaft der „stillen Straße im achten Bezirk" vor der Zukunft abschließen und bewahren soll. Es ist das sinnlose Opfer einer Gesellschaft, die ihrer Auflösung am Übergang zum Faschismus nichts entgegenzusetzen hat.

Veranstaltungsort

Burgtheater

Universitätsring 2
1010 Wien

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